Projekt von Aachener Studenten beim ersten Solar Decathlon gesponsort

Nicht häufig kommt es vor, dass sich Architekten in die Beleuchtung ihrer Projekte vertiefen. Umso mehr staunten die Lichtprofis bei Delta Light, als ein Wettbewerbs-Team aus Architekturstudenten beim Solar Decathlon auf der Suche nach einem geeigneten Sparringspartner ein eigenständiges Beleuchtungskonzept für ein komplettes Mehrfamilienhaus präsentierte. Die Kooperation ging auf.

Unter dem Titel „Solar Decathlon 2021/22 goes urban“ fand zum ersten Mal in Deutschland der aus Amerika stammende internationale Wettbewerb zu klimaneutralem Bauen statt. LOCAL+, das Aachener Team aus Studenten der Fachhochschulbereiche Architektur und Energietechnik, überzeugte die Jury in drei der zehn Disziplinen mit dem Gesamtentwurf für einen Baulückenschluss in Wuppertal. Ihr selbst erarbeitetes Beleuchtungskonzept brachten die Studenten direkt mit, als sie bei Delta Light um Unterstützung bei der Umsetzung baten.

Beim ersten in Deutschland stattfindenden Solar Decathlon stellte sich LOCAL+ dem internationalen Wettbewerb mit einem Baulückenschluss und überzeugte die Jury in drei der zehn Disziplinen. Ein Mix aus dezenten linearen und mobilen Punktlichtquellen von Delta Light sorgt in den Erschließungszonen im Außenbereich für Sicherheit. Dank des gerichteten Lichts wird Lichtverschmutzung vermieden. Bildquelle: Marvin Schwienheer für Delta Light
Beim ersten in Deutschland stattfindenden Solar Decathlon stellte sich LOCAL+ dem internationalen Wettbewerb mit einem Baulückenschluss und überzeugte die Jury in drei der zehn Disziplinen. Ein Mix aus dezenten linearen und mobilen Punktlichtquellen von Delta Light sorgt in den Erschließungszonen im Außenbereich für Sicherheit. Dank des gerichteten Lichts wird Lichtverschmutzung vermieden. Bildquelle: Marvin Schwienheer für Delta Light

Wie der Wettbewerbs-Titel bereits ahnen lässt, ging es am Austragungsort Wuppertal nicht nur um Gebäude als solche, sondern auch um das Leben in der Stadt der Zukunft. Mit der Unterstützung von Professoren, wissenschaftlichen Mitarbeitern verschiedener Fachbereiche und Kooperationspartnern wie dem Forschungszentrum Jülich stellten die Studenten das Ziel einer zukunftsfähigen Stadt in einen nachvollziehbaren Kontext, mit dem sie sowohl die Wirtschaft als auch die Gesellschaft dazu anregen wollen, neue nachhaltige Lösungen zu entwickeln und umzusetzen. Ausgangspunkt für die Konzeptentwicklung bildeten vor allem die Verknappung von Ressourcen und urbanem Wohnraum, die Zunahme von Single-Haushalten und ständig wechselnde Nutzungsbedürfnisse an den Wohnraum. Das Local+ Haus-Konzept soll die begrenzten Flächen in der Stadt optimal nutzen, Wohnraum zu bezahlbaren Mieten bereitstellen und zusätzlich einen Mehrwert für das gesamte Mirker Quartier in Wuppertal schaffen.

Unter völliger Vermeidung von Lichtverschmutzung signalisiert ein Fox-Downlight den Haupteingang des LOCAL+ Gebäudes. Bildquelle: Marvin Schwienheer für Delta Light
Unter völliger Vermeidung von Lichtverschmutzung signalisiert ein Fox-Downlight den Haupteingang des LOCAL+ Gebäudes. Bildquelle: Marvin Schwienheer für Delta Light

Nachhaltige Konstruktion

Ein flexibles Innendesign, integrative gemeinschaftliche Lebensräume und neue Nachbarschaftskonzepte sollen Bewegung in das Leben der Bewohner des innovativen, auf Nachhaltigkeit fokussierten Mehrgenerationen-Hauses von LOCAL+, das mit optimiertem Ressourcen-Einsatz in Massivholz-Elementarbauweise entstand, bringen. Durch die clevere Kombination aus wiederverwendeten Baumaterialien, Bauteilen und lösbaren Konstruktionen unterstützt LOCAL+ den Gedanken der Cradle-to-Cradle Philosophie sowie den des Urban Mining. Grundidee ist in beiden Fällen der Kreislaufgedanke, durch den in der Bauwirtschaft nicht nur Abfall, sondern auch der CO2-Fußabdruck minimiert wird.

Der zentrale Gestaltungsaspekt des Entwurfs ist ein vollständig mobiler Lebensraum, der den Bewohnern alles bietet, was sie auf kompakter Fläche benötigen. Sogenannte frei bewegliche Cubes, die als individuelle Raumeinheiten fungieren, sind so konzipiert, dass sie im Laufe des Tages je nach den Bedürfnissen ihrer Nutzer ausgestattet und bewegt werden können. Dies ermöglicht in jeder Wohnung des mehrgeschossigen LOCAL+ Hauses einen völlig flexiblen Grundriss. Im Zusammenspiel schaffen sie räumliche Vielfalt, indem sie anpassungsfähige Zonierungen von Räumen ermöglichen, fungieren aber vorwiegend als persönlicher Rückzugs- und Arbeitsraum. Die minimierte Größe stellt Interaktion, Kommunikation und das Zusammenleben rund um den Cube in den Vorder-grund und reduziert die genutzte Wohnfläche pro Person.

Die Lichtplaner bei Delta Light setzten das studentische Beleuchtungskonzept 1:1 um. Die Grundbeleuchtung im Erdgeschoss erfolgt zentral im Raum über drei Multinova-Deckenaufbauleuchten in zwei Größen. Wandbezogen montierte Qoby-Strahler ergänzen die diffuse Beleuchtung um Akzentlicht. Bildquelle: Marvin Schwienheer für Delta Light
Die Lichtplaner bei Delta Light setzten das studentische Beleuchtungskonzept 1:1 um. Die Grundbeleuchtung im Erdgeschoss erfolgt zentral im Raum über drei Multinova-Deckenaufbauleuchten in zwei Größen. Wandbezogen montierte Qoby-Strahler ergänzen die diffuse Beleuchtung um Akzentlicht. Bildquelle: Marvin Schwienheer für Delta Light

Gemeinschaft und Individualität in mobilem Lebensraum

Während sich das gemeinschaftliche Leben in einem perfekt eingerichteten multifunktio-nalen Raum im Erdgeschoss abspielt, wo gechillt, gekocht, gegessen, gearbeitet oder gefeiert werden kann, finden sich die privaten Rückzugsorte zum Schlafen, ungestörten Arbeiten und zur Körperhygiene in den vier Obergeschossen. Pro Etage bilden jeweils drei Personen eine Wohngemeinschaft. Dort gruppieren sich um eine mit maßgefertigten Funktionsmöbeln ausgestattete „Spielwiese“ mehrere Cubes, deren innen und außen perforierte Holzoberflächen als „Packboards“ gestaltet wurden. Ganz nach Bedarf nehmen sie unterschiedlichste Elemente vom Regal bis zum Schreibitsch werkzeugfrei auf.

In die Einbaumöblierung der Multifunktionsflächen, in die Cubes und in dem Bad im Obergeschoss wurden zur Erzeugung von diffusem Licht schlanke Femtoline-Profile (siehe Rückwand) integriert. Die meisten Leuchten im LOCAL+ Haus werden über die SmartHome-Anbindung gesteuert. Bildquelle: Marvin Schwienheer für Delta Light
In die Einbaumöblierung der Multifunktionsflächen, in die Cubes und in dem Bad im Obergeschoss wurden zur Erzeugung von diffusem Licht schlanke Femtoline-Profile (siehe Rückwand) integriert. Die meisten Leuchten im LOCAL+ Haus werden über die SmartHome-Anbindung gesteuert. Bildquelle: Marvin Schwienheer für Delta Light

Für die Beleuchtung des Innen- und Außenraums hatte der Wettbewerbs-Auslober diverse Anforderungen vorgegeben. Dazu zählten die für unterschiedliche Bereiche adäquaten Beleuchtungsstärken, eine warme Lichtfarbe zwischen 2700K und 3000K bei guter Farbwiedergabe sowie die weitgehende Vermeidung von Lichtverschmutzung. Die Materialien sollten nachhaltig oder gar recycelbar, die Leuchtkörper mit dem Smart Home System kompatibel und dimmbar und der Energieverbrauch möglichst gering sein. Denn schließlich handelt es sich bei dem Local+ Projekt um ein Plus-Energie-Haus.

Delta Light wurde als adäquater Sparringspartner ausgewählt

Auf Basis der Vorgaben konzipierten die Studierenden eigenständig eine Beleuchtung, die sie in Skizzen für das Erdgeschoss, ein beispielhaftes Obergeschoss und die Außenbereiche darstellten. Dabei handelt es sich um ein klassisches Beleuchtungskonzept als Mix aus diffusem und Akzentlicht. Auf der Suche nach planungs- und produkttechnischem Support favorisierte das Team eine Kooperation mit Delta Light und traf sofort auf offene Ohren. Die Geschäftsführung und das Planungsteam waren begeistert von dem Projekt und sicherten 100-prozentige Unterstützung zu. Das Unternehmen setzt selbst auf Nachhaltigkeit und Energieminimierung. So sind auf dem Dach des belgischen Headquarters der Marke beispielsweise 2500 Sonnenkollektoren, mit denen der eigene Verbrauch gedeckt wird, installiert. In der Leuchtenproduktion kommen ausschließlich recycelbare Komponenten zum Einsatz. Jüngstes Beispiel ist die neue High Profile-Serie, die MVRDV Architekten für Delta Light aus Profil-Verschnitten kreiert hat.

In den oberen mit Wohnwürfeln ausgestatteten Geschossen setzt ein schwarzes Shiftline-Profil einen Eyecatcher. Magnetisch in das Profil integrierte vierflammige Dot.com-Leuchten sorgen für die Grundbeleuchtung, während justierbare Spy-Strahler Akzente schaffen. Bildquelle: Marvin Schwienheer für Delta Light
In den oberen mit Wohnwürfeln ausgestatteten Geschossen setzt ein schwarzes Shiftline-Profil einen Eyecatcher. Magnetisch in das Profil integrierte vierflammige Dot.com-Leuchten sorgen für die Grundbeleuchtung, während justierbare Spy-Strahler Akzente schaffen. Bildquelle: Marvin Schwienheer für Delta Light

Die Lichtplaner bei Delta Light griffen das studentische Konzept, an dem nichts auszusetzen war, 1:1 auf. Die dadurch entstandene hohe Identifikation auf Seiten der Studie-renden erwies sich als überaus hilfreich bei der Umsetzung, die sie selbst bewältigten. Denn bei der Anfertigung des auf zwei Geschosse begrenzten Demonstrators lag die besondere Herausforderung darin, dass das gesamte Gebäude ausschließlich von den Studierenden durchzuführen war.

www.deltalight.de
sde21.eu/de
www.team-localplus.com/project


Autorin: Petra Lasar

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