Ein erhöhtes Verletzungsrisiko sowie Stromschlag- oder Brandgefahr – das waren im Bereich Beleuchtungsartikel laut EU-Schnellwarnsystem RAPEX in den vergangenen Monaten die Hauptgründe für Produktrückrufe. Um derartigen Szenarien vorzubeugen und Licht in das Dunkel von Normen und Vorschriften zu bringen, arbeiten zusehend mehr Händler und Inverkehrbringer mit unabhängigen Prüfinstituten zusammen.
Seit dem Verbot der klassischen Glühlampe sind LED-Leuchtmittel beliebter denn je. Ob in Feuchträumen, in öffentlichen Gebäuden oder im Atelier: Mit der vielseitig einsetzbaren LED-Technik entstehen gänzlich neue Beleuchtungsmöglichkeiten. Die vielseitige Einsetzbarkeit birgt aber auch Risiken – Leuchtmittel müssen wachsenden Ansprüchen genügen, gleichzeitig entsprechen die erdachten Konstruktionen nicht immer den geltenden Vorgaben.
Messungen in der Ulbricht-Kugel: Zur Bestimmung von Beleuchtungsstärke, Farbtemperatur, Farbwiedergabe und Errechnung der Energieeffizienzklasse. Bild: Hermes Hansecontrol Group
Qualitätsstandards einhalten, Wettbewerbsnachteile vermeiden
Aber welche Qualitätsstandards gelten für das jeweilige Leuchtmittel? Und was genau muss geprüft werden? Vielen Unternehmen fehlt das Know-how, die Erfahrung und letztlich auch die Zeit, um tief in die Materie einzusteigen. Erfahrene Prüfdienstleister wie das Hamburger Traditionsunternehmen Hermes Hansecontrol stehen ihren Kunden von Beginn an zur Seite und stellen sicher, dass bereits im Herstellungsland die entsprechenden Standards eingehalten werden. Unternehmen sollten die chemische und physikalische Sicherheitsprüfung durch ein unabhängiges Prüfinstitut daher als nachhaltige Investition sehen. „Verbraucher erwarten absolut zuverlässige Produkte. Hinzu kommt, dass die gesetzlichen Zulassungsanforderungen der Absatzmärkte einem stetigen Wandel unterliegen. Um Wettbewerbsnachteile und im schlimmsten Fall rechtliche Konsequenzen zu vermeiden, wird es für die verantwortlichen Unternehmen immer wichtiger, sich abzusichern“, sagt Daniel Schwarz, Bereichsleiter Electricals bei der Hansecontrol Zertifizierungsgesellschaft mbH.
Bestimmung der Austauschbarkeit von Gewindesockeln mit entsprechenden Sockelmasse-Lehren. Bild: Hermes Hansecontrol Group
Von Expertenwissen und Prüftechnik profitieren
Mit maßgeschneiderten Prüfkonzepten und Prüfungen, die in hauseigenen Laboren durchgeführt werden, unterstützt die Hermes Hansecontrol Group ihre Kunden an sieben eigenen Standorten in Deutschland und Asien sowie durch die Kooperation mit Modern Testing Services (MTS) an 19 weiteren Standorten weltweit. Darüber hinaus ist der Dienstleister bestens mit den Anforderungen von Verbrauchern, NGOs, Geschäftspartnern und Gesetzgebern vertraut. Hermes Hansecontrol behält die Gesetzeslage für Kunden im Blick: Wenn sich Normen ändern, hat dies umfangreiche Auswirkungen für Hersteller und Inverkehrbringer. „Als Prüfdienstleister ist es unsere Aufgabe, Kunden rechtzeitig auf Neuerungen oder Änderungen der Gesetzeslage aufmerksam zu machen“, sagt Daniel Schwarz. „So können Produkte rechtzeitig vor dem Hintergrund neuer Anforderungen geprüft, zertifiziert und unbedenklich auf den Markt gebracht werden.“
Fehlerquellen früh identifizieren
Idealerweise werden Prüfinstitute bereits in die Entwicklung neuer Produkte einbezogen. Denn sie sind mit aktuellen Marktbedingungen vertraut und können dadurch mögliche Fehlerquellen bereits vor der Marktreife identifizieren. So führt Hermes Hansecontrol im Leuchtmittelbereich neben Konstruktions-, Teil- oder Komplettprüfungen von Leuchtmitteln auch qualitätssichernde Prüfungen im Rahmen der Produktion durch.
Für Leuchtmittel kommen je nach Normvorgabe unterschiedliche Prüfungen zum Tragen: Prüfungen zur Kennzeichnung, mechanische Prüfungen – wie die Abdrehfestigkeit der Sockel – elektrische Prüfungen oder Prüfungen zur photobiologischen Sicherheit sind nur einige der möglichen Prüfansätze. Besonders relevant ist aktuell die Prüfnorm DIN EN 62560:2016 für LED-Lampen mit eingebautem Vorschaltgerät. Denn der Markt für Energiesparlampen, Halogenstrahler oder Glühbirnen schwindet: „Uns werden fast ausschließlich LED-Lampen zur Prüfung vorgestellt“, sagt Daniel Schwarz. „Unsere Labore und unser hochmodernes Equipment sind auch auf diesen Zukunftsmarkt ausgelegt.“
Über Mindestanforderungen hinaus prüfen
Neben dem gesetzlich geregelten GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit vergibt der Hamburger Dienstleister auch eigene anerkannte Prüfzeichen. Kunden können ihre Produkte auf Schadstoffe überprüfen und sich die Unbedenklichkeit mit einem „Schadstoffgeprüft“ zertifizieren lassen. Unabhängige Produktprüfungen wie diese leisten einen wertvollen Beitrag, um das Verbrauchervertrauen nachhaltig zu stärken und um die Wettbewerbsposition von Unternehmen zu festigen. „Voraussetzung für die Vergabe von Prüfzeichen ist in unserem Haus, dass die gesetzlichen Mindestanforderungen und weitere, produktspezifische Parameter deutlich übertroffen werden“, sagt Daniel Schwarz. Das Unternehmen bietet neben der Überprüfung des Leuchtmittels auch die Kontrolle von Fassung, Kabel oder Konstruktionen der kompletten Lampe an. Für kurzkettige Chlorparaffine (SCCP) und Phthalate, die etwa in PVC-Kabeln vorkommen können, gibt es zum Beispiel klare gesetzliche Limitierungen. Unternehmen sind daher gut beraten ihre Produkte ganzheitlich überprüfen zu lassen.
Zertifizierte Sicherheit als Erfolgsfaktor
„In der Leuchtmittelbranche zählt eine transparente Qualitätssicherung zu den entscheidenden Erfolgsfaktoren“, sagt Daniel Schwarz. „Die Prüfzeichen bieten vielen Verbrauchern eine wertvolle Entscheidungshilfe bei der Produktauswahl“. Für eine weitreichende Transparenz können Hansecontrol-Prüfzeichen mit einem QR-Code ausgestattet werden: Darüber erhalten Konsumenten schnell und unkompliziert relevante Fakten. Die Funktion wird gern genutzt und belegt, welchen Stellenwert zertifizierte Sicherheit einnimmt. Produktprüfungen verhelfen nicht nur den Endverbrauchern zu mehr Sicherheit und Transparenz, sie geben Unternehmen auch gute Verkaufsargumente an die Hand und verschaffen einen Wettbewerbsvorteil, der aktiv genutzt werden sollte.
Der Autor, Daniel Schwarz, ist Bereichsleiter Electricals bei der Hansecontrol Zertifizierungsgesellschaft mbH