Einen eindrucksvollen Blick auf die Bundesgartenschau 2023 in Mannheim ermöglicht ein städtebaulich markanter Panoramasteg, der ein Gewicht von 250 Tonnen auf die Waage bringt. In der Nacht wird dieser dank eines umweltfreundlichen Beleuchtungssystems linear, gleichmäßig und ohne Blendwirkung beleuchtet.
Die Bundesgartenschau 2023, die bis zum 8. Oktober dieses Jahrs geöffnet bleibt, findet an einem historischen Ort statt – dem ehemaligen Spinelli-Militärgelände im Landschaftsschutzgebiet Feudenheimer Au und dem über 130 Jahre alten Luisenpark in Mannheim. Es ist bereits die zweite Bundesgartenschau in Mannheim, nachdem die erste Veranstaltung 1975 an gleicher Stelle stattfand. Die neue Bundesgartenschau 2023 verteilt sich auf zwei Schauplätze: das Gelände der ehemaligen Spinelli-Kaserne im Nordosten und den Luisenpark, der auch bei der Bundesgartenschau im Jahr 1975 eine wichtige Rolle spielte. Dabei steht der von englischen Landschaftsparks inspirierte Luisenpark im kontrastierenden Gegensatz zur militärischen Vergangenheit des Spinelli-Geländes.
„Beste Aussichten“: Das Thema Bundesgartenschau 2023
Unter dem Motto „Beste Aussichten“ dreht sich alles um aktuelle Themen wie Nachhaltigkeit, Klima, Umwelt, Energie und Ernährungssicherheit. Ziel der Bundesgartenschau ist es, Blumenschau, Sommerfest und Experimentierfeld zugleich zu sein. Auf dem Gelände werden bereits Forschungsprojekte umgesetzt und neue Ideen für ressourcenschonendes und klimafreundliches Wachstum geboren.
Nachhaltige Nutzung: Der Übergang vom Aussichtssteg zur Fußgängerbrücke
Nach Abschluss der Bundesgartenschau 2023 wird der Steg in eine Fuß- und Radwegbrücke umgewandelt, um die anliegende Straße Am Aubuckel sicher überqueren zu können. Hunderte von Menschen werden die Brücke täglich und auch bei Nacht überqueren. Um in der Dämmerung und in den Abendstunden einerseits Unfälle zu vermeiden und andererseits den Passanten ein unbeeinträchtigtes Sicherheitsgefühl zu vermitteln, wurde auf der Brücke auf eine indirekte, blendfreie Beleuchtung im Handlauf gesetzt.
Integration der Beleuchtung in den Handlauf
Die Beleuchtung des Panoramastegs wurde durch die Integration eines LED-Lichtbandes in den Handlauf realisiert. Das Lichtsystem LUX GLENDER SAFE symmetrisch wurde von den Bauherren ausgewählt, weil es eine gleichmäßige Lichtverteilung gewährleistet und sich bereits bei ähnlichen Projekten vielfach bewährt hat. Die Planer legten besonderen Wert auf eine homogene Ausleuchtung der Brücke und entschieden sich daher für eine symmetrische opale Abdeckung. Diese kluge Lösung vermeidet dunkle Schattenflächen, die Unsicherheiten im Bewegungsablauf erzeugen und oft bei der traditionellen Einzelbeleuchtung, z.B. durch Straßenlaternen, auftreten.
Ein Licht-im-Handlauf-System als naturverträgliches Beleuchtungskonzept
Wie ein „Roter Faden“ ziehen sich die Themen Nachhaltigkeit und Umwelt auch am Beleuchtungskonzept des Panoramastegs weiter. Der Einsatz der energiesparenden LED-Handlaufbeleuchtung ermöglichte den Brückenbauern die Umsetzung eines innovativen Lichtgestaltungskonzeptes, das einen positiven Einfluss auf die Fauna hat.
Durch die niedrige Positionierung des „Licht-im-Handlauf-Systems“ und der Lichtausstrahlung Richtung Fußgängerweg fühlt sich die nachtaktive Tierwelt weniger angezogen. Die lineare Führung des Lichts richtet sich gezielt auf den Weg. Somit können lichtsensible Tiere, Vögel und Insekten ihre Lebensräume außerhalb des Weges ungestört nutzen. Dazu begünstig eine Lichtfarbe mit geringem Blaulichtanteil ihr nächtliches Treiben.
Mit dem „Licht-im-Handlauf-System“ können die schädlichen Auswirkungen der Nachtbeleuchtung auf Vögel, Fledermäuse, Spinnen und Insekten minimiert werden.
Mit dem minimalinvasiven Lichtsystem von LUX GLENDER wurde ein Schritt gegangen, um unsere, nach menschlichen Bedürfnissen definierte Umwelt in eine bessere Symbiose mit der Natur zu führen und einen nachhaltigen Beitrag zur Bewahrung der Artenvielfalt zu leisten.
Benutzerfreundlich und barrierefrei
Mit einem Durchmesser von 42,4 mm wurde der Handlauf des Panoramastegs so gestaltet, dass er den Anforderungen der Barrierefreiheit entspricht. Damit ist gewährleistet, dass sowohl Kinder als auch ältere Menschen den Handlauf sicher greifen und problemlos benutzen können.
Lineares Licht für mehr Sicherheit
Die Beleuchtung wurde an nur einer Brüstungsseite realisiert. Das im Handlauf installierte, durchgehende Lichtband verbessert die Ausleuchtung der Gehfläche und verhindert gleichzeitig eine Blendung des darunter fahrenden Verkehrs. Die lineare Lichtverteilung sorgt für mehr Sicherheit und dient gleichzeitig der Unfallprävention. Die Abdeckung des Lichtbandes ist so zuverlässig befestigt, dass sie weder mutwillig zerstört werden kann, noch Insekten eindringen lässt. Auch ein versehentliches Berühren der mit Niederspannung betriebenen elektrischen Anlage ist nicht möglich, so dass die Sicherheit aller Nutzer gewährleistet ist.
Bemerkenswert ist, dass die beleuchtete Seite der Brücke dem massiven Geländer gegenüberliegt und die notwendige Verkabelung des beleuchteten Handlaufs trotz der leicht wirkenden Konstruktion nicht sichtbar ist. Diese elegant und offen wirkenden Geländeranteile wurden mit dem Edelstahlnetz X-TEND von Carl Stahl Architektur, der Muttergesellschaft von LUX GLENDER, bespannt. Es ist zu erwarten, dass sich der Trend zur umweltfreundlichen, blendfreien Brückenbeleuchtung und zu modernen, langlebigen und widerstandsfähigen Geländerfüllungen aus Edelstahlnetzen in Zukunft noch verstärken wird.